Sauna für das Immunsystem

In Finnland ist es Tradition, mindestens einmal pro Woche in die Sauna zu gehen. Fast jedes Haus in Finnland verfügt über seinen eigenen "Schwitzkasten". Auch deutsche Saunen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, pro Jahr besuchen etwa 23 Millionen Menschen die gemeinschaftlichen Wärmeräume. Untersuchungen zeigen, dass regelmäßige Saunagänger weniger zu Erkältungen neigen. Aber warum ist das so?

Sauna härtet ab

Die Temperatur in einer klassischen finnischen Sauna liegt zwischen 80 bis 105 Grad – gemessen etwa 100 cm über der obersten Bank. Bei einem Saunagang erhöht sich die körpereigene Temperatur um ein bis drei Grad, die Temperatur der Haut wird sogar um bis zu zehn Grad wärmer. Dies gleicht einem vorübergehenden Fieber und sorgt dafür, dass Bakterien und Krankheitserreger angegriffen und eliminiert werden. Beteiligt an diesem Prozess sind die sogenannten Interleukinen, Botenstoffe, welche die Abwehrkräfte des blutbildenden Systems aktivieren. Zudem stärkt die Wechselwirkung von starker, temporärer Durchwärmung des Körpers (Hitzereiz) und Abkühlen durch kalte Güsse oder im Tauchbecken unser Herzkreislaufsystem.

Positive Nebeneffekte

Durch die erhöhte Temperatur wird der Stoffwechsel des Körpers angekurbelt. Dies hat zur Folge, dass Schlackenstoffe schneller aus den Zellen ausgespült werden. Außerdem schwitzen wir vermehrt, pro Saunagang etwa einen halben Liter. Dies hat eine reinigende Wirkung und verbessert das Hautbild. Tipp: trinken Sie nach dem Saunagang ausreichend, um die positiven Prozesse zu unterstützen und den Flüssigkeitshaushalt im Körper wieder auszugleichen.

Saunieren mit Sinn und Verstand

Gerade Sauna-Anfänger sollten darauf achten, sich und Ihren Körper zu Beginn nicht zu überfordern. Hitzereiz und Kälteschock stellen neben allen positiven Effekten auch eine Belastung für den (ungeübten) Kreislauf dar. Deshalb gilt:

  • Bei auftretendem Schwindelgefühl und Unwohlsein sofort die Sauna verlassen
  • Gehen Sie zum Abkühlen zunächst an die frische Luft und bewegen Sie sich. So kühlen auch die Atemwege langsam herunter. Danach ist kaltes Duschen angesagt. Beginnen Sie hier mit dem vom Herzen entfernten Extremitäten (Füße, Beine, Hände, Arme)
  • Ruhephasen einhalten und ausreichend trinken. Hier bieten sich vor allem Tees, Fruchtschorlen oder Mineralwasser an. Alkoholische Getränke hingegen sind tabu
  • Übertreiben Sie es nicht: ein bis drei Saunagänge sind mehr als ausreichend für den Entspannungseffekt.
  • Information ist alles: Jede öffentliche Sauna hält wichtige Informationen für ihre Gäste bereit. Themenbezogene Websites bieten weitere Möglichkeiten, in das Thema einzutauchen.
  • Chronisch Erkrankte aufgepasst: Wer Probleme mit dem Herzkreislaufsystem hat oder unter entsprechenden Vorerkrankungen leidet, sollte den Saunabesuch vorher unbedingt mit dem Hausarzt abklären

Wärme macht glücklich

Wer schon einmal einen kalt-feuchten Wintertag in der Sauna verbracht hat weiß es: Die Wärme tut Körper und Seele gut und die Ruhephasen nach dem Saunagängen sorgen für Entspannung pur. Nehmen Sie sich Zeit für sich und Ihren Körper, gerade in der dunklen Jahreszeit.

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